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Mettmenstetten einst und jetzt

Mettmenstetten darf sich mit Recht nicht zuletzt aufgrund seiner vorzüglichen Wohnlage als schmucke „Aemtler-Gemeinde“ bezeichnen. Vom Paradis aus, einem Aussichtspunkt über dem Dorf, überblickt man fast die ganze Gemeinde, eingebettet in ein friedliches durch Feld und Wald aufgelockertes Landschaftsbild, das in der Ferne bei Föhnlage vom weissen Firnenkranz der Alpen umsäumt ist.

Geschichte Mettmenstetten

Es lebt sich gut in Mettmenstetten, offenbar nicht erst in unserer Zeit. Unsere Gegend war schon in frühester Zeit besiedelt, wie interessante Megalithfunde bezeugen. Die bisher ältesten Grabfunde auf Gemeindegebiet reichen in die keltische Kultur des 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung zurück. Belegt sind aber auch Standorte römischer Gutshöfe.
Die erste urkundlich noch vorhandene Namensbezeichnung ist 1116 als „Metemunstat“ bestätigt. 1173 kam Mettmenstetten unter die gaugräfliche Gewalt der Habsburger. 1346 übernahmen die Ritter von Hünenberg als Vögte über Obermettmenstetten das Zepter; vom Rittergeschlecht stammt auch das stolze Wappen, zwei schwarze Einhornköpfe auf weissem Grund.


Anfang des 15. Jahrhunderts wurde die Gemeinde unter die Herrschaft der Stadt Zürich gestellt, was zu Konflikten zwischen der zentralistischen Regierung und der als Untertanengebiet eingestuften Landschaft führte. Alte Rechte wurden mehr und mehr eingeschränkt, was zu einem für damalige Verhältnisse gewaltigen Volksaufstand der Bauernschaft führte.

In Mettmenstetten fand jeweils die ebenfalls im 15. Jahrhundert entstandene „Freiamtsgemeinde“ statt, die alle Männer der Landvogtei Knonau in und um die Kirche Mettmenstetten versammelte. Zur letzten Tagung am 26. März 1795 soll der Überlieferung nach aus jeder Bezirksgemeinde der letzte Mann erschienen sein, so dass die Versammlung aufs freie Feld hinaus verlegt werden musste. Für kurze Zeit war unsere Gemeinde sogar Distriktshauptort. Mettmenstetten kann sich auch rühmen, die erste Sekundarschule der Zürcher Landschaft besessen zu haben (1826).

Ende der sechziger Jahre war der Dorfcharakter noch weitgehend durch das bäuerliche und handwerkliche Leben geprägt. Mit der Güterzusammenlegung sind die landwirtschaftlichen Heimwesen bis auf eine einzige Ausnahme aus dem Dorfkern verschwunden. Immerhin können aber noch ca. 2/3 des 1311 Hektaren umfassenden Gemeindegebietes landwirtschaftlich genutzt werden.

Anfangs 1970 zählte die Gemeinde nicht einmal 2'000 Einwohner. Mit dem kontinuierlichen Wachstum hat auch die Bevölkerungsstruktur eine weitgehende Wandlung erfahren. Heute arbeitet die Mehrheit der erwerbstätigen Bevölkerung in den nahegelegenen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbaren Agglomerationen Zürich, Zug oder Luzern. In unserem Dorf selbst sind nur einige kleinere bis mittlere Gewerbe-/Industrieunternehmen angesiedelt.

Mettmenstetten soll auch weiterhin den Charakter einer ländlichen Gemeinde bewahren. Dazu tragen auch die Aussenweiler Dachlissen, Eigi, Grossholz, Herferswil, Hübscheren, Rossau und Wissenbach mit denkmalgeschützten Bauten bei. Mit der Einpassung von Neubauten und der Erhaltung alter Bausubstanz soll dem schönen Dorfbild Sorge getragen werden. Die erfolgten Unterschutzstellungen von Naturschutzobjekten garantieren die bestmögliche Erhaltung von Flora und Fauna.

In Mettmenstetten lebt sich zweifelsohne gut! Die Einwohner sollen sich wohlfühlen und entfalten können, was mit dem breitgefächerten Vereinsangebot sicher erleichtert wird. Dass es so bleibt, hängt aber auch vom Engagement der Mettmenstetterinnen und Mettmenstetter ab, ihrer Gemeinde, ihrer Heimat, diesem schönen Flecken im „Säuliamt“ Sorge zu tragen.

Eine hervorragende Darstellung der Geschichte von Mettmenstetten von der Urzeit bis in die Gegenwart bietet das Buch „Mettmenstetten - Geschichte und Geschichten“ von Hans Huber-Hegglin.